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Linsen

Ortho-K-Linse

Unter den Kontaktlinsen ist die Ortho-K-Linse die am wenigsten bekannte. Dabei ist sie ein Multitalent. Der «Mister Ortho-K» bei Urech Optik, Markus Rymann, kennt die Antworten auf alle Fragen zum Nachtschattengeschöpf -unter den Kontaktlinsen.

Markus Rymann, die Ortho-K-Linse trägt man nachts, richtig?
Ja, in aller Regel.

Also bei geschlossenen Augen. Wenn es gar nichts zu sehen gibt.
(lacht) Die Wirkung der Ortho-K-Linse tritt am Morgen darauf zutage. Nämlich wenn ein Mensch, der normalerweise eine Sehhilfe benötigt, auch ohne Sehhilfe scharf sieht.

Wie funktioniert das?
Die Ortho-K-Linse verändert nachts die Form der Hornhaut. Und die bleibt dann einen Tag lang in Form, bis man über Nacht die Linse wieder einsetzt. Mit dem Effekt, dass man tagsüber weder eine Brille noch eine Linse zu tragen braucht.

Wer will denn die Linse am Tag durch eine Linse in der Nacht ersetzen?
All jene, die tagsüber keine Linse tragen möchten. Dafür kann es viele Gründe geben. Manche Menschen betreiben intensiv einen schweisstreibenden Sport oder gehen täglich schwimmen. Andere sind im Beruf einer hohen Staubbelastung ausgesetzt. Wieder andere empfinden Linsen tagsüber als störend, können oder wollen aber keine Brille tragen. Wer beispielsweise oft am Bildschirm arbeitet und zu trockenen Augen tendiert, schätzt es, wenn er tagsüber keine Linsen einsetzen muss.

Nachts auch nicht?
Nachts nimmt man die Linse aber weit weniger wahr. Man schläft, die Augenlider ruhen, man blinzelt -seltener. Daneben gibt es noch einige simple praktische Argumente für die Ortho-K-Linse.

Zum Beispiel?
Wer tagsüber unterwegs weder Brille noch Linse braucht, braucht auch kein Zubehör dabei zu haben. Etui, Linsenbehälter, Brillenputztüchter, Tropfen zur Befeuchtung, was auch immer. Ausserdem gehen dann keine Linsen verloren. Für besonders aktive Kinder und Erwachsene ist das superpraktisch. 

Aber wer vor dem Zubettgehen vergisst, die Ortho-K-Linse einzusetzen, sieht dann am nächsten Tag nicht scharf?
Die Ortho-K-Linse trägt man ja in aller Regel am selben Ort und zur selben Zeit, nachts im Schlafzimmer. Da geschieht das Einsetzen nach kürzester Zeit völlig automatisch. Das Sehvermögen ändert sich ja nicht auf einen Schlag, sondern allmählich. Darum braucht es zwei bis vier Tage zum Eingewöhnen. Ebenso lange dauert die Rückkehr des bisherigen Sehfehlers, wenn man die Ortho-K-Linse nicht mehr tragen möchte.

Hat die Hornhaut Freude, wenn sie Nacht für Nacht zurechtgebogen wird?
Die Hornhaut wird nicht zurechtgebogen, sondern lediglich um einige hundertstel Millimeter sanft abgeflacht. Darauf reagieren die Augen problemlos, das haben mehrere Jahrzehnte Erfahrung in den USA und Europa gezeigt. Wenn man die Linse regel-mässig über längere Zeit einsetzt, kann sie die weitere Verformung des Auges sogar abbremsen oder anhalten. Das ist besonders für Kinder interessant.

Inwiefern?
Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist in der Kindheit. Nämlich wenn die Augäpfel leicht länger werden, was sie ja nicht sollten. Die Ortho-K-Linse kann diese Verformung des Auges anhalten – und damit das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit. Sie korrigiert übrigens auch Hornhautverkrümmungen, und inzwischen haben wir bei Urech Optik auch Ortho-K-Linsen für leichte Weitsichtigkeit und für Gleitsicht im Angebot.

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