Urech Augeblick 1/2024

«Das braucht Gschpüri und Erfahrung.» … ist mehr denn je begeistert von den neuen Technologien der Glashersteller. Weil Urech Optik dank ihrer Innovation Gläser immer perfekter auf das individuelle Sehbedürfnis ausrichten kann. Beatrice Staffelbach, worauf kommt es beim Brillenglas an? Auf den Menschen, der sie trägt. Nicht nur auf sein Sehvermögen, sondern vor allem auch auf sein Sehverhalten. Ich individualisiere das Glas so, dass es die Sehbedürfnisse meines Gegenübers bestmöglich erfüllt. Dazu stelle ich ihm gezielte Fragen: Welche Herausforderungen müssen seine Augen im Alltag bewältigen, wie und wann benutzt er die Brille, was ist ihm wichtig, was ist er sich gewohnt? Was, wenn die Antworten unvollständig oder unpräzise sind? Oft muss man nicht nur hören, was jemand sagt, sondern auch, was jemand sagen möchte. Das braucht Gschpüri und Erfahrung. Natürlich kennen wir unsere Kundinnen und Kunden gut, viele kommen seit Jahren oder Jahrzehnten zu uns. Und bei unseren Neukunden lernen wir die Augen und ihre Belastungen möglichst gut kennen, damit wir ein Glas nach Mass designen können. Was heisst designen? Ich lege die optimalen Werte des Glases wie Zentrierung oder DNEye-Wert fest. Und ich gewichte die Sehdistanzen des Gleitsichtglases individuell. Einmal wird mehr Nähe benötigt, ein andermal sind Mitte und Weite wichtiger. Die hoch individualisierbaren Gläser von Rodenstock lassen mittlerweile Korrekturen von bis zu einer achtel Dioptrie zu. Die modernen Gleitsichtgläser decken erstaunliche Bandbreiten ab. Was heisst «Bandbreiten abdecken»? Ein konkretes Beispiel: Wer jeden Tag zwei Stunden lang Kleider näht oder viel Zeit am Bildschirm verbringt, dem designe ich ein Gleitsichtglas, das die kurzen Distanzen stärker gewichtet. Wenn jemand aber täglich mit dem e-Bike zur Arbeit fährt und Outdoor-Hobbys pflegt, verschiebe ich die Bandbreite eher in die Weite. Und wer zwei Stunden auf dem e-Bike sitzt und sechs Stunden am Computer? Da empfehle ich für Alltag und e-Bike ein Gleitsichtglas mit einem stärker gewichteten oberen Sehfeld für die Weite, dazu eine Brille für den Arbeitsplatz. Was aber, wenn jemand ausdrücklich nur eine Brille für alle Situationen möchte? Dann holen wir mit dieser einen Brille alles heraus, was die Technik hergibt. Allerdings ist keine Brille top in den Bergen und ebenso top am Bildschirm. Gewisse Abstriche muss man in Kauf nehmen. Salopp gefragt: Wie viele Prozent der Anforderungen lassen sich abdecken? 80 Prozent, würde ich sagen. Das funktioniert aber nur mit top individualisierbaren Rodenstock-Gläsern und bei einem unspektakulären Seh-Alltag. Am meisten schmerzen die 20 Prozent Abstriche vermutlich im Nahbereich. Wer hier optimiert, tut seinen Augen und seinem Genick einen grossen Gefallen. Übrigens: Wenn man eine Bildschirmbrille benutzt, sieht man auch in die Nähe besser. Wieso denn das? Wenn die Bildschirmdistanz mit einer Bildschirmbrille gut abgedeckt ist, brauchen die Gleitsichtgläser das nicht auch noch zu schaffen. Somit kann ich sie kompromissloser auf die mittleren und näheren Distanzen ausrichten. Top individualisierbare Gläser kosten mehr als Standardgläser. Was, wenn dann doch etwas nicht passen sollte? Wir fragen bei jeder Kundin und jedem Kunden ein paar Wochen nach dem Kauf telefonisch nach, wie es geht. In aller Regel freuen wir uns sehr über die Echos. Wenn nicht, dann vermessen wir Augen und Gläser noch einmal, vergleichen Werte und Abstimmung, finden die Ursache und lösen das Problem. Das kommt selten vor. Eben genau weil wir die Sehbedürfnisse und Anforderungen an die Augen im Vorfeld sorgfältig abklären. Darum geben wir eine Verträglichkeitsgarantie. Urech-Experten: unsere Glas-Meisterin Beatrice Staffelbach…

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