Urech Augeblick 2/2023

Urech-Experten: unsere Perlentaucherin Mary Urech… …ist bei Urech Optik als Einkäuferin der Brillenfassungen seit elf Jahren eine erfahrene Perlentaucherin. Das vielfältige Sortiment trägt ihre Handschrift. Mary Urech, wenn du an einer Optikermesse die neusten Kollektionen und Trends begutachtest – was passiert da mit dir? Meine Fühler sind ausgestreckt. Im Hinterkopf habe ich die Lücken in unserem aktuellen Sortiment. Wir halten im Team Sortimentssitzungen ab, ich nehme also die Impulse von uns allen mit zum Einkauf. Zudem kommt meistens Karin Urech mit und oft noch jemand aus dem Team. Du kaufst eher nach Liste ein als nach Intuition? Beides. Ich habe im Kopf, was wir ergänzen oder ausbauen wollen, aber für die richtige Wahl brauche ich Gespür. Und wenn wir neue Manufakturen entdecken, muss ich merken, ob auch ihre Philosophie zu uns passt. Wo lernt man so etwas? Ich bin Augenoptikerin und habe sicher ein Flair für Stil und Design. Aber vor allem durfte ich ab 2012 Angela Wyser begleiten. Ich habe von der Besten gelernt! Angela hatte das Sortiment bis ins Detail im Kopf, dazu einen guten Riecher und unglaublich Erfahrung. Was macht die Erfahrung aus? Man kennt Brands und Lieferanten. Man weiss, was ein Designer kann, auch wenn er zu einem anderen Hersteller geht. Die Pflege der Beziehungen ist wichtig. Wenn du als Optiker einen Namen hast, kommen die Designer und Designerinnen mit ihren Fassungen sehr gerne zu dir. Und man kennt Kundinnen und Kunden und kann eher einschätzen, was ihnen gefallen wird. Wie viel Mode verträgt Aarau? Weit mehr als früher. Kundinnen und Kunden suchen heute das Besondere. Und ich sorge dafür, dass sie das bei uns finden. Gibt es wieder einmal Yourech-Fassungen? Wir stecken in der Kreativphase für eine kleine Selection aus Büffelhorn. Mit Medart haben wir einen passenden Hersteller im Rücken, und mit Christopher Röthlisberger einen echten Nerd in Sachen Horn im Haus. Urech-Experten: unser Büffelhorn-Crack Christopher Röthlisberger… …ist bei Urech Optik der Crack für Hornfassungen. Er studiert begeistert Eigenschaften, Reifung, Auffrischungen – einfach alles. Und er macht damit das Team bei Urech Optik vertraut. Christopher Röthlisberger: Wieso Horn? Weil es das beste Material ist. Seit ich das erste Mal eine Hornbrille aufsetzte, komme ich nicht mehr los davon. Ich habe selber drei Jahre lang probiert, Platten aus Schweizer Kuhhorn für die Brillenherstellung zu organisieren. Aber wegen der Rinderkrankheit BSE kam ich nicht legal an das Material ran. Du könntest Büffelhornbrillen herstellen. Absolut. Daheim habe ich eine komplett eingerichtete Werkstatt. Ich habe in einem Optikergeschäft gearbeitet, in dem Hornbrillen produziert wurden. Ich beherrsche die Herstellung, Roharbeiten, Schleifstadien, Feinstpolituren, auch den Umgang mit den Scharnieren. Aber ich habe meine Familie, und ich habe Urech Optik. Meine Zeit und Freizeit ist gut ausgefüllt. Wie profitieren Kundinnen und Kunden von Urech Optik von deiner Kompetenz? Ich habe für unser Team eine interne Weiterbildung in Kleingruppen organisiert, wo sie sich detailliert mit Horn auseinandersetzten und lernten, dem Material zu vertrauen. Vertrauen? Manche Augenoptiker:innen haben zu viel Respekt vor Horn. Für das Richten der Fassungen benötigt man höhere Temperaturen bei anderen Materialien, 160 bis 180 Grad Celsius. Umso wichtiger ist uns bei Urech Optik souveräne Erfahrung. Wir wollen die Stärken von Hornfassungen ausschöpfen können, denn davon haben wir eine Menge.

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